Mittelalter

Mittelalterliche Kleidung

Das europäische Mittelalter weist keine besondere Vielfalt von Kleiderformen auf. Die Franken hatten den bedeutendsten kulturellen Einfluss in Mittel- und Westeuropa. Ihre Tracht: Kittelrock und Hose, im Winter ein Pelzrock, dazu Beinbinden. Frauen trugen allgemein knöchellange gegürtete Hemdgewänder. Bis ins 6. Jahrhundert trugen beide Geschlechter lange Haare, danach nur noch die Frauen. der Schnitt der Kleidung war für alle Schichten gleich. Der Unterschied lag in den Materialien. Wohlhabende: Feine Wolle und Seide. Ärmere: Grobe Woll- und Leinengewebe.
Nach und nach veränderte sich die Kleidung der Oberschichten in Europa. Btreffend Schnitt unterschieden sich aber die Gewänder beider Geschlechter wenig. Gleichförmigkeit wurde angestrebt. Man trug bodenlange, faltenreiche Gewänder. Die einfachen Leute jedoch blieben bei den kurzen Kittelhemden, Hosen und Wickelstrümpfen.

Bekleidung der germanischen Helden. Lederner Leibkittel. Mit Hörnern verzierter, Furcht erregender Helm

Romanik - Beginn des Mittelalters.

Der Mann trug über der Untertunika die kurze Dalmatica in Kreuzform.

Eine adelige Dame des Hochmittelalters trägt einen körperbetonenden Surcot.

 

Im 12. Jahrhundert begannen Damen Kleider zu tragen, deren Oberteil eng anlag und bis zur Hüfte reichte, wo es in einen fliessenden rock überging. Die Ärmel waren oben eng und wurden unten weiter. Die Verfeinerung der Schnitte im 12. Jhd. steht im Zusammenhang der Entwicklung des Schneiderhandwerks. . Bisher hatten Frauen aller sozialen Schichten die Kleider für die Familie angefertigt. Nun bildetet sich das Schneiderhandwerk aus. Bereits im 13. Jahrhundert gab es verschiedene Arten von Schneidern: Mantel-, Gewand- und Flickschneider. Wenig später gab es sogar Damen- und Herrenschneider. Die Berufsbezeichnung "Schneider" vom vom Wort Zuschneiden nicht von Nähen. In späteren Jahrhunderten blieb der Begriff auf die Herrenschneider beschränkt. Schon im Mittelalter liessen reiche Damen ihre Gewänder bei diesen anfertigen.

Im 13. Jhd. war das Rittertum in Europa tonangebend. Die Kleidung beider Geschlechter näherten sich einander erneut. Die Gewänder wurden schlichter, bodenlang und faltenreich. Die Stoffe waren für beide Geschlechter dieselben: Leinen, Baumwolle, Seide (Seidenraupe wurde im frühen Mittelalter eingeführt, daher konnte man die Seide selber herstellen). Alles war sehr bunt. Die Männer trugen unter ihrem knie- bis knöchellangen, tunikaähnlichen Rock den Bruch, eine Art Hose, an die die Beinlinge angenestelt wurden. Die Ritterrüstung bestand aus einem Kettenhemd, das fast knielang war. Darüber trug man eine Tunika, darunter ein weites Hemd.
Damen trugen mehrere Kleider übereinander. Schleppen wurden oft angeknöpft.. Man schätzte üppigen Schmuck und Gürtel aus reichem Material.

Ritter
Ausgehendes Mittelalter

Kleidung auf den Kreuzzügen

 

 

Bilder: Deutsches Strumpfmuseum (Handkolorierte Stiche aus dem Bestand des Deutschen Strumpf Museums (www.deutsches-strumpfmuseum.de), aus: Zur Geschichte der Kostüme, Braun & Schneider, München, um 1900.)

Erst im späten Mittelalter, im 14. Jhd., ensteht etwas, was wir als Mode bezeichnen können. Neue Kleiderformen für beide Geschlechter entwickelten sich, deren Unterschied von nun an aus der Mode kaum mehr wegzudenken ist.

 

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